
Dr. Günther Keil (1953 - 2020)
In tiefer Trauer und großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Günther Keil, der vor wenigen Tagen mitten aus dem Leben gerissen wurde. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner lieben Frau und seiner Familie.
Günther wurde 1953 in Großenhain bei Dresden geboren und ist in Singen am Hohentwiel aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte er in Konstanz Biologie und promovierte anschließend in Erlangen über krebserregende Viren. 1981 wurde er Laborleiter im Friedrich-Loeffler-Institut in Tübingen, von wo er 1995 an den Standort auf der Insel Riems bei Greifswald wechselte. Dort wurde er zum Direktor und Professor und stellvertretenden Leiter des Instituts für molekulare Virologie und Zellbiologie ernannt. Bis Oktober 2017 arbeitete er an der molekularbiologischen Analyse viraler Tierseuchenerreger und der Entwicklung von Impfstoffen zu deren Bekämpfung – zuletzt gegen das Virus der afrikanischen Schweinepest. Während seines Berufslebens war er an der Ausbildung von Laboranten beteiligt und hat eine Vielzahl von Naturwissenschaftlern und Tierärzten zu einem akademischen Grad geführt.
Günther und seine Frau kamen 2005 nach Templin, ab 2008 wohnten beide hier hauptwohnsitzlich. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst pendelten er und seine Frau wöchentlich zwischen dem Arbeitsort auf der Ostsee-Insel Riems und der neuen Heimatstadt. Damals begann er bereits, sich ehrenamtlich in Templin zu engagieren. Er unterstützte unter anderem den Förderverein des Kirchlein im Grünen in Alt Placht. Günther war seit 1976 Mitglied der SPD und so wechselte er vor einigen Jahren dann in unseren Templiner SPD-Ortsverein, wenig später wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ab 2018 hatte er dann auch mehr Zeit, sich in unserer Region noch stärker zu engagieren. So unterstützte er den Kunstverein und den Templiner Seniorenklub sowie das Netzwerk Gesunde Kinder, außerdem wurde er Mitglied des Seniorenbeirates und ehrenamtlicher Schöffe am Jugendgericht Prenzlau. Eigentlich sollte er in dieser Woche als Sachkundiger Einwohner in den Regionalentwicklungsausschuss des Uckermärkischen Kreistages berufen werden. Dort hätte er, wie auch an anderen Stellen, sein umfangreiches Wissen und seinen großen Erfahrungsschatz und Sachverstand einbringen können. Nun aber hinterlässt Günther eine große Lücke. Wir werden sein Engagement in der Stadt Templin
und seinen warmherzigen hilfsbereiten Einsatz für seine Mitmenschen in unseren Erinnerungen behalten. Seine fröhliche, freundliche Art wird uns sehr fehlen. Leider war unsere gemeinsame Zeit viel zu kurz. Lieber Günther, hab vielen Dank für alles! Es war uns eine Ehre.